Ein Rechner orientiert über die Stipendien der ETH

Rund 18¡®500 Studierende z?hlt die ETH Z¨¹rich seit Beginn des Herbstsemesters 2014/2015. F¨¹r sie ist das ETH-Studium eine Investition in die berufliche Zukunft. In der Gegenwart freilich bezieht nur rund ein Prozent von ihnen ein Stipendium der ETH Z¨¹rich, um ihre Studien- und Lebenshaltungskosten zu decken. Im Jahr 2013 beispielsweise hat die Hochschule rund eine Million Franken an ?sozialen Stipendien? f¨¹r Studierende ausbezahlt, welche die zum Studieren n?tigen Mittel nicht aus eigener Hand aufbringen k?nnen.

?Wer an der ETH Z¨¹rich studiert, soll sein Studium nicht aus finanziellen Gr¨¹nden verl?ngern oder gar abbrechen m¨¹ssen?, sagt Silvia Biedermann, die Leiterin der Studentendienste. Dazu verf¨¹gt die ETH Z¨¹rich ¨¹ber eigene Stipendien. Diese vergibt sie ¨C auf Gesuch ¨C f¨¹r jeweils ein Studienjahr (Herbst- und Fr¨¹hjahrssemester) an Bachelor- und Masterstudierende, die an der ETH eingeschrieben sind. Sie erg?nzen die Stipendien der Wohnsitzkantone oder des Herkunftslands der Studierenden.

Studierende effektiv unterst¨¹tzen

Zum Semesterstart hat die ETH Z¨¹rich verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Studierenden auf ihre Unterst¨¹tzungsleistungen aufmerksam zu machen. ?Wir wollen unsere Studierenden noch effektiver unterst¨¹tzen?, sagt Silvia Biedermann. Neben E-Mails an neu eingetretene Studierende, Flyern und Plakaten hat sie im Internet einen online zug?nglichen externe Seite Stipendienrechner eingerichtet: Dieser ermittelt den jeweils m?glichen Stipendienbetrag, den Studierende erhalten k?nnen. ?Auf diese Weise erfahren sie, wie aussichtsreich ein Stipendiengesuch f¨¹r sie ist?, sagt Silvia Biedermann.

Um ihren m?glichen Stipendienbetrag zu berechnen, m¨¹ssen Studierende ¨C oder ihre Angeh?rigen ¨C verschiedene, f¨¹r die Stipendienbemessung relevante Daten eingeben. Dazu geh?ren Angaben

• zur Person (z.B. Nationalit?t, Niederlassungsbewilligung, Wohnsitz, Zivilstand, Studium als Erstausbildung),
  
• zu anderen finanziellen Unterst¨¹tzungen (z.B. kantonale Stipendien, Darlehen, Alimente, L?hne),
  
• zu den famili?ren Verh?ltnissen (z.B. Zivilstand, Einkommen und Verm?gen der Eltern oder Anzahl Geschwister in Ausbildung) und
  
• zu den Auslagen im Studium (Wohn- und Fahrkosten, Lebenshaltung, Schulgeld und Studiennebenkosten).
  

Pers?nliche Daten wie Namen, Matrikelnummer, Konten oder Versicherungsnummern etc. sind f¨¹r den Stipendienrechner nicht erforderlich. Indem man sich durch die verschiedenen Faktoren klickt, macht der Rechner vielmehr nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die ETH Z¨¹rich die H?he ihrer Stipendien bemisst. Der berechnete Betrag ist ein unverbindlicher N?herungswert. Wie hoch ein Stipendium tats?chlich ausf?llt, entscheidet die ETH aufgrund des Gesuchs und der eingereichten offiziellen Dokumente sowie abgestimmt auf die Stipendien der Kantone oder der Herkunftsl?nder.

Keine Bundesgelder f¨¹r Stipendien

?Die sozialen Stipendien der ETH Z¨¹rich sind subsidi?r zu jenen der Kantone?, sagt Silvia Biedermann, ?aber wir k?nnen mit unseren Stipendien die unterschiedlichen Ans?tze der Kantone ausgleichen oder sie auch dann gew?hren, wenn ein Student, zum Beispiel aufgrund seines Alters, kein kantonales Stipendium erh?lt.? In der Schweiz variieren die Stipendienbetr?ge je nach Kanton.

Neben den sozialen Stipendien, die finanzielle Engp?sse im Studium ausgleichen, gibt es an der ETH Z¨¹rich spezielle Stipendien f¨¹r bestimmte Studierendengruppen sowie leistungsbezogene Exzellenzstipendien f¨¹r Studierende, die ausgezeichnete Leistungen erbringen.

Die ETH verwendet keine Bundesgelder f¨¹r ihre Stipendien: Die Mittel f¨¹r die Stipendien stammen aus privaten Quellen, zumeist aus Legaten. Insgesamt verf¨¹gt die ETH Z¨¹rich ¨¹ber rund ein Dutzend Stipendienfonds.

Ausl?ndische Studierende m¨¹ssen ihr erstes Jahr vollst?ndig aus eigenen Mitteln finanzieren, bevor sie ein Gesuch f¨¹r ein ETH-Studium einreichen k?nnen.

Beitr?ge erh?ht

Mit der Lancierung des Rechners zu Semesterbeginn hat die ETH Z¨¹rich auch einige Rahmenbedingungen der Stipendienvergabe ge?ndert. Einige wesentliche Neuerungen sind:

1. H?here Maximalbetr?ge
   Die Stipendien f¨¹r Schweizer Studierende und Niedergelassene decken neu maximal 60 Prozent der Studien- und Lebenshaltungskosten (bisher: 50 Prozent) ab; bei ausl?ndischen Studierende sind es neu maximal 40 Prozent (bisher: 25 Prozent).
   Die Maximalstipendien f¨¹r Schweizer Studierende und Niedergelassene betragen neu 15¡®400 Franken pro Jahr (bisher: 11¡®400) und 10¡®200 Franken f¨¹r ausl?ndische Studierende (bisher: 5700 Franken). Im Minimum betr?gt ein ETH-Stipendium 1300 Franken.
2. H?heres Budget f¨¹r Studien- und Lebenshaltungskosten
   Neu betr?gt der maximal f¨¹r Studien- und Lebenshaltungskosten angerechnete Betrag 25¡®600 Franken pro Jahr (bisher: 22¡®800). Falls ETH-Studierende Kinder haben, betr?gt er neu 32¡®800 Franken (bisher: 28¡®500).
   Die Studien- und Lebenshaltungskosten berechnen sich aus den Auslagen im Studium (sog. Budget): Dieses setzt sich zusammen aus einem Grundbetrag f¨¹r Verpflegung, Versicherungen und pers?nlichen Auslagen sowie den Wohnkosten, den Fahrkosten, dem Schulgeld und den Studiennebenkosten.
   
3. Beitrag an Studiennebenkosten
   Den Beitrag von 1000 Franken an die Studiennebenkosten hat die ETH Z¨¹rich neu auf dieses Schuljahr hin eingef¨¹hrt. Er entspricht einem Anliegen des Studierendenverbands VSETH.
   
4. Stipendiendauer
   Die Dauer der Auszahlung von ETH-Stipendien wurde verl?ngert und entspricht neu der maximalen Studiendauer, welche die ÍþÁ®Ï£¶ûÌåÓýAPP_ÍþÁ®Ï£¶ûÖÐÎÄÍøÕ¾-ÏÂÔØÍøÖ· in den Studienreglementen festlegen.
   In den Bachelor-Studieng?ngen der ETH Z¨¹rich betr?gt die Regelstudienzeit sechs regul?re Semester und drei bis vier Semester im Masterstudium. Diese Regelstudienzeit k?nnen Bachelorstudierende um h?chstens vier Semester und Masterstudierende (je nach Fach) um drei bis vier Semester verl?ngern, z.B. wenn sie w?hrend ihres Studiums ein Praktikum absolvieren.

Erstsemestrige k?nnen ihr Gesuch beim Stipendiendienst noch bis zum Ende der zweiten Semesterwoche des Herbstsemesters einreichen; Studierende h?herer Semester reichen ihr Gesuch zwischen dem 1. M?rz und dem 30. Juni f¨¹r das darauffolgende Studienjahr ein.