Frühe Förderung zahlt sich aus

Seit 2007 wurden an der ETH Z¨¹rich j?hrlich ¨¹ber 20 Spin-offs gegr¨¹ndet. Dieser Trend findet seinen vorl?ufigen H?hepunkt in einem neuen Rekord: 2015 wagten gleich 25 Jungunternehmerinnen und -unternehmer den Schritt zur Firmengr¨¹ndung. Inhaltlich ist das Spektrum breit: Da werden neue Methoden zur Messung von Muskelm¨¹digkeit oder Liposomen f¨¹r die Entgiftung von Patienten entwickelt, Batterien optimiert oder intelligente Gl¨¹hbirnen f¨¹r mehr Sicherheit gegen Einbr¨¹che programmiert.

Wie in den letzten Jahren ¨¹blich, stammen die meisten Gr¨¹ndungen ¨C 2015 waren es sieben ¨C aus dem Bereich Informatik- und Kommunikationstechnologie. Zudem gab es auff?llig viele neue Spin-offs in Biotechnologie (4) und in der Entwicklung von medizinischen Ger?ten (3). Aber auch die Bereiche Elektrotechnik, Maschinenbau, sowie Beratung und Dienstleistungen waren mit je drei Gr¨¹ndungen vertreten. All diese Gebiete decken sich mit den Forschungsschwerpunkten der ETH Z¨¹rich.

Auch 2016 clevere Ideen

Besonders auff?llig: Acht der 25 neuen ETH-Spin-offs wurden von sogenannten Pioneer Fellows gegr¨¹ndet. Mit dem Pioneer Fellowship Programm unterst¨¹tzt die ETH Z¨¹rich bereits Masterstudierende, die eine Gesch?ftsidee in die Realit?t umsetzen wollen. ?Es zeigt sich, dass es sich lohnt, junge Forschende schon sehr fr¨¹h zu ermutigen, eine Idee zur Marktreife zu bringen. Das Programm wurde in den letzten f¨¹nf Jahren immer weiter optimiert und nun k?nnen jedes Jahr die Fr¨¹chte dieser Bem¨¹hungen geerntet werden?, freut sich Detlef G¨¹nther, Vizepr?sident f¨¹r Forschung und Wirtschaftsbeziehungen.

Seit 2010 konnten 52 Pioneer Fellows durch zahlreiche Donationen gef?rdert werden und daraus sind bereits 27 Spin-offs entstanden. Viele dieser Fellowships dauern aber noch an. Von den 33 bereits abgeschlossen Programmen haben 23 Pioneer Fellows ¨C das bedeutet rund 70% ¨C einen Spin-off gegr¨¹ndet. Deshalb ¨¹berrascht es nicht, dass der Bund plant, das ETH-Modell in ein neues F?rderprogramm zu integrieren und auf die gesamte Schweiz auszudehnen.

Die Aussichten der ETH f¨¹r 2016 sind wiederum vielversprechend: ?Im Dezember hatten die Pioneer Fellows im sogenannten ?Pioneer-Pi-Pitch? die Gelegenheit ihre Ideen zu pr?sentieren und ich war beeindruckt, wie viele kreative K?pfe am Werk sind, die darauf brennen, ihre cleveren Ideen m?glichst bald auch umzusetzen?, erkl?rt G¨¹nther.

Gut investiert in ETH-Spin-offs

Eine eigene Firma zu gr¨¹nden, erfordert Mut und Vertrauen in die eigene St?rke. Daf¨¹r zu sorgen, dass gen¨¹gend Kapital vorhanden ist und sich im realen Wirtschaftsumfeld zu bew?hren, ist nochmals eine andere Herausforderung. Und auch hier kann die ETH Z¨¹rich auf ein erfolgreiches Jahr zur¨¹ckblicken: So erhielten ETH-Spin-offs, Pioneer Fellows und ETH-Studierende ¨¹ber eine Million Schweizer Franken von Venture Kick. Beim Heuberger Jungunternehmerpreis warben ETH-Spin-offs zudem 500¡®000 Schweizer Franken ein. Zudem wurde substanziell in ETH-Spin-offs investiert. So erhielt GetYourGuide umgerechnet 50 Millionen US-Dollar, Insphero und Flisom, 20, resp. zehn Millionen Schweizer Franken, um nur einige Beispiele zu nennen.

?Unsere jungen Talente trauen sich etwas zu und werden f¨¹r ihr Risiko belohnt. Wenn ich sehe, wie viele Investitionen 2015 in unsere Spin-offs geflossen sind, dann freue ich mich f¨¹r unsere Jungunternehmerinnen und -unternehmer. Und ich bin davon ¨¹berzeugt, dass es sich um gut investiertes Geld handelt?, so G¨¹nther. Wie gewinnbringend ETH-Spin-offs sein k?nnen, zeigt die Entwicklung von GlycoVaxyn, die 2004 an der ETH Z¨¹rich gegr¨¹ndet wurde. 2015 kaufte GlaxoSmithKline die Firma f¨¹r 212 Millionen US-Dollar.