Kreative Ansätze für effiziente Katalyse

Katalysatoren sind f¨¹r die Ausl?sung und die Ablaufgeschwindigkeit chemischer Reaktionen von grosser Bedeutung. Mit der Entwicklung neuer und nachhaltiger Konzepte in der Katalyse befasst sich der diesj?hrige Ruzicka-Preistr?ger Bill Morandi. Gemeinsam mit seiner Forschungsgruppe arbeitet er neue Methoden aus, die unter anderem in der Pharmaindustrie die Herstellung neuer Medikamente effizienter und sicherer gestalten. Seit 2014 leitet der junge Schweizer Forscher die Gruppe ?Homogene Katalyse und Reaktionsdesign? am Max-Planck-Institut f¨¹r Kohlenforschung.

Neues Konzept f¨¹r mehr Sicherheit

Ein grosser Durchbruch gelang Bill Morandi mit der Entwicklung eines neuen Konzeptes ¨C der ?Shuttle Catalysis?. Dieses f¨¹hrte zu einer sichereren Variante des chemischen Syntheseschrittes der Hydrocyanierung. Die ?Shuttle Catalysis? setzt, im Gegensatz zur g?ngigen Hydrocyanierung, auf den Austausch zweier funktioneller Gruppen zwischen zwei Molek¨¹len und kann so auf den Einsatz toxischer Blaus?ure als Reagenz verzichten. Das Konzept k?nnte theoretisch auf weitere Vorg?nge in der chemischen Synthese ¨¹bertragen werden, und so m¨¹ssten k¨¹nftig toxische und hoch reaktive Reagenzien wie Salzs?ure oder Kohlenstoffmonoxid nicht mehr in den Laboren eingesetzt werden.

Fokus auf Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz

Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz von industriell relevanten chemischen Reaktionen sind zwei wichtige Forschungsschwerpunkte von Bill Morandi. Zurzeit werden in der Industrie f¨¹r viele Vorg?nge teure und seltene Edelmetalle wie Rhodium oder Palladium als Katalysatoren eingesetzt. Morandis Gruppe forscht daran, diese Edelmetalle in Zukunft durch g¨¹nstigere Alternativen wie Eisen, Nickel oder Kupfer ersetzen zu k?nnen, die zudem in hohem Masse vorhanden sind.

Seine vielseitige Forschung wird nun durch die Verleihung des Ruzicka-Preises entsprechend gew¨¹rdigt. ?Bill Morandi hat in seiner noch jungen Forschungslaufbahn im Bereich der organischen Synthesechemie bereits eine Reihe von wegweisenden Durchbr¨¹chen erzielt, die sich durch ein hohes Mass an Kreativit?t und Originalit?t auszeichnen?, begr¨¹ndet Karl-Heinz Altmann, Vorsteher des Departements Chemie und Angewandte Biowissenschaften an der ETH Z¨¹rich, den Juryentscheid.

Karrierestart an der ETH Z¨¹rich

Der mit 10¡®000 Schweizer Franken dotierte Ruzicka-Preis ist nicht die erste Auszeichnung, die Bill Morandi an der ETH Z¨¹rich entgegen nehmen darf. So wurde er 2013 nach Abschluss seines Studiums an der ETH Z¨¹rich f¨¹r seine herausragende Dissertation mit der ETH-Medaille ausgezeichnet. Der Preisverleihung blickt Bill Morandi deshalb mit viel Freude, aber auch Nervosit?t entgegen: ?Als ehemaliger ETH-Student ist es eine grosse Ehre f¨¹r mich, vor meinen einstigen Professoren einen Vortrag zu halten und mit diesem bedeutenden Schweizer Preis gew¨¹rdigt zu werden?, betont Morandi. Die Preis¨¹bergabe erfolgt durch Ulrich Weidmann, Vizepr?sident f¨¹r Personal und Ressourcen an der ETH Z¨¹rich und findet im Rahmen einer Feier des ÍþÁ®Ï£¶ûÌåÓýAPP_ÍþÁ®Ï£¶ûÖÐÎÄÍøÕ¾-ÏÂÔØÍøÖ·s f¨¹r Chemie und Angewandte Biowissenschaften statt.