Die Last der Pandemie nicht auf den Schultern der Studierenden austragen
Nach drei Semestern Onlineunterricht ist es für die Studierenden Zeit, an die ETH zurückzukehren, sagt Hermann Lehner, Leiter der Akademischen Dienste der ETH Zürich. Er hofft, dass die weiteren Entscheide des Bundesrats einen Pr?senzunterricht an Hochschulen erm?glichen.
Herr Lehner, die Rektorin hat die Studierenden angeschrieben und für das Herbstsemester einen Pr?senzunterricht angekündigt. Da werden die Studierenden aufatmen. Allerdings ist von ?neuer Pr?senz? die Rede. Was genau ist darunter zu verstehen?
Nach drei Semestern Online-Unterricht setzen wir alles daran, das Herbstsemester grunds?tzlich in Pr?senz durchführen zu k?nnen. Insbesondere aktives Lernen, ?bungen und experimentelle Lehre sollen auf dem 威廉希尔体育APP_威廉希尔中文网站-下载网址 stattfinden. Dafür sehen wir die normalen Belegungsdichten vor. Gleichzeitig wollen wir aber die innovativen Online-Lehrformen beibehalten und sogar ausbauen. Wir gehen also nicht zurück zur Pr?senzlehre, wie wir sie vor dem Ausbruch der Pandemie kannten.
Sind aktuell die Voraussetzungen für einen Pr?senzunterricht gegeben?
Die derzeitigen Bestimmungen des Bundesrates erlauben eine Rückkehr zur Pr?senz, sofern Hochschulen über ein Schutzkonzept verfügen und die Abst?nde nach M?glichkeit eingehalten werden. Wir gehen davon aus, dass der Bundesrat auf das Herbstsemester hin den Hochschulen keine generellen Belegungsbeschr?nkungen auferlegt und uns so den n?tigen Handlungsspielraum für die Ausarbeitung eines Schutzkonzeptes gibt, das einen sinnvollen Pr?senzunterricht erm?glicht.
Aktuell lesen wir allerdings von steigenden Infektionszahlen, gerade bei jungen Leuten…
Dieser Anstieg der Zahlen beunruhigt auch uns. Allerdings haben unsere Studierenden im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie verantwortungsvoll mit der schwierigen Situation umgehen k?nnen. Zur gesellschaftlichen Verantwortung z?hlt auch das Impfen, und ich denke, dass sich die Studierenden dieser Verantwortung bewusst sich. Die Rektorin hat sie in einem Rundschreiben auch ausdrücklich darauf hingewiesen.
Wissen Sie, wie viele Studierende geimpft sind?
Das werden wir nie genau wissen, weil wir diese Zahlen aus Datenschutzgründen nicht erfassen dürfen. Doch wir gehen davon aus, dass die Impfbereitschaft an der ETH generell hoch ist. Die Impfung ist aber nur ein Aspekt, der Erleichterung bringt. Die Maskentragpflicht ist selbstverst?ndlich weiterhin eine Option. Für ETH-Angeh?rige, die nicht geimpft sind, stellt die Hochschule zudem ein internes Testprogramm zur Verfügung. Weitere Elemente sind technische Massnahmen wie Lüftungskonzepte und Plexiglasabtrennungen. Wichtig ist für uns, dass wir die Situation in den einzelnen R?umen individuell betrachten k?nnen und nicht einfach einer rigiden Belegungszahl folgen müssen.
Und was passiert, wenn der Bundesrat Belegungsbeschr?nkungen erl?sst, welche einen Pr?senzunterricht in dieser Form für das Herbstsemester verunm?glichen?
Auch für diese Situation bereiten wir uns selbstverst?ndlich vor. Doch die Konsequenz w?re, dass die Studierenden weniger vor Ort sein k?nnten. Nach drei Semestern Online-Unterricht stellen wir eine Ermüdung fest. Für die Hochschulen in der ganzen Schweiz ist es von zentraler Bedeutung, dass wieder eine neue Normalit?t eintritt, ?hnlich wie das im Alltag auch der Fall ist.